Wut kann Kinder überwältigen und einen wahren Gefühlssturm auslösen. Eine Wut-Kiste kann Kindern dabei helfen, sich während oder nach einem Wutausbruch wieder zu beruhigen. Langfristig lernen Kinder dadurch, sich besser zu regulieren.
Wenn Kinder im Vor- und Grundschulalter wütend werden, kann dieses Gefühl überwältigend sein. Je nach Situation brauchen sie Unterstützung von Erwachsenen, um die Wut reguliert rauszulassen und sich wieder zu beruhigen. Hilfreich kann dabei sein, gemeinsam eine Wut-Kiste zu gestalten, in die das Kind Dinge hineinlegen kann, die ihm helfen, die Wut zu bewältigen. Der Job von den Erwachsenen ist dann, das Kind in der Wut-Situation an seine Wut-Kiste zu erinnern und die Auswahl eines Gegenstandes daraus zu begleiten. Dabei kann der Erwachsene zuerst die Gefühle des Kindes spiegeln: "Ich merke, du bist gerade richtig wütend" und dann die Wut - Kiste anbieten: "Was brauchst du, um dich zu beruhigen? Du kannst dir etwas aus deiner Wut-Kiste aussuchen". Wenn Kinder sehr starke Wutanfälle zeigen, sind sie im Wut-Moment nicht mit Worten erreichbar. In diesem Fall ist ein Einsatz der Wut-Kiste erst nach dem Wutanfall sinnvoll, um zu überlegen, was jetzt noch beruhigen kann oder vielleicht nächstes Mal helfen könnte.
Das Ziel der Wut-Kiste ist alternative Verhaltensweisen anzubieten. Statt schreien, auf den Boden schmeißen oder was die Kinder in der Wut noch so auf Lager haben, eben lieber Wutbälle kneten, Bilderbücher anschauen, ein Kältepad auf die Stirn legen.
Sinnesreize anbieten:
Ein starker Sinnesreiz kann eine gute Ablenkung sein und das Kind aus dem Wutmoment holen. Der Elefanten Wärmie kann in der Mikrowelle erwärmt werden und riecht beruhigend nach Lavendel. Die Dino Kühlpads können auf die Stirn oder auf die Handgelenke gelegt werden, um das Kind abzukühlen. Manche Kinder mögen es auch mit einem Wassereis (wirklich nur eingefrorenes Wasser ohne Geschmack!) über die Lippen oder die Arme zu streichen oder einfach aus dem Wasserhahn kaltes Wasser über die Handgelenke laufen zu lassen. Einfach mal anbieten - vielleicht hilft es.
Wut rauspusten
Statt zu schreien, kann man ja auch einfach mal richtig fest pusten! Ideen dazu:
Kunstfedern pusten
Seifenblasen in die Wut-Kiste
mit einem Röhrchen in eine Wasserschüssel pusten und es blubbern lassen
Die Wut malen lassen
Manchen Kindern hilft es, wenn sie ein Wut-Monster oder einfach ein Kritzelbild mit passenden Farben malen können. Die Erwachsenen können fragen: "Wie sieht deine Wut aus? Welche Farben hat sie? Welche Form oder Gestalt?". Wenn das Kind mag, kann es das Wut-Bild danach zerreißen oder in viele kleine Stücke schneiden.
Wütende Kinderhände beschäftigen
Kinder spüren Wut oft stark körperlich. Sie spannen den Körper an, die Hände kribbeln, sie wollen sich bewegen. Wutbälle oder ein Wutkissen können für Ablenkung in den Händen sorgen. Natürlich kann auch in ein normales Kissen geschlagen werden. Eine andere Idee wäre, Papier in die Wut-Kiste zu legen, damit dieses zerrissen oder zerknüllt werden kann.
Ideen für Bewegungsangebote bei/ nach Wut:
Außerdem können Bewegungsangebote helfen! Damit diese in der Wut-Kiste einen Platz finden, können entweder Zettel geschrieben und hineingelegt werden oder man nutzt die Power Pausen Karten aus denen sich das Kind dann eine Übung aussuchen kann. Die Stoppuhr kann sinnvoll sein, um das Kind zu motivieren für eine bestimmte Zeit Alles zu geben. Wenn das Kind sich richtig auspowert, kommt es danach viel besser in eine Entspannung und die Wut ist vergessen.
Ideen für die Bewegungszettel:
10 x Hampelmann
30 Sekunden auf der Stelle rennen oder Trampolin/ Seil springen
5 Liegestütze
Wut-Drachen einsetzen
Eine weitere Idee könnte sein, einen Wut-Drachen in die Kiste zu legen, entweder als Handpuppe oder alternativ ein Playmobildrache oder Kuscheltierdrache. Wird das Kind wütend, kann es sich den Drachen holen und so viel fauchen und Feuer spucken wie es der Drache gerade braucht. Ein toller Schritt wäre dann zu versuchen, den Drachen zu beruhigen - fragen: "Wie könnte der Drache sich jetzt beruhigen? Braucht der eine Abkühlung? Möchte der laut fauchen? Könnte der ein bisschen Musik hören und kuscheln wollen?". Durch den Fokus auf den Wut-Drachen und damit vom Kind weg, können sich manche Kinder viel besser entspannen. Sie nehmen die Wut dadurch als weniger bedrohlich wahr, da sie externalisiert wurde.
Sorgenfresserchen
Die süßen Sorgenfresser können zum Kuscheln und Drücken benutzt werden. Sie eignen sich außerdem sehr gut, um Wutsituationen mit dem Kind nochmal zu besprechen:
Einfach Alles, was genervt und wütend gemacht hat auf kleine Zettel schreiben und den Sorgenfresser die Zettel fressen lassen. Schwupps, sind die Sorgen weg und die Wut kann verfliegen.
Bücher für die Wut-Kiste
Wenn das Kind gerne Bücher anschaut oder liest, können passende Bilderbücher eine gute Idee sein, um in oder nach einem wütenden Moment wieder zur Ruhe zu kommen.
Das Tolle an den Kinderbüchern Wohin mit meiner Wut? und Wenn Lisa wütend ist sind die Ideen, um Wut loszuwerden: Laut schreien, die Wut wegpusten, in ein Kissen schlagen...
Bei Wenn Lisa wütend ist, sind außerdem lustige Bilder eingebaut, zum Beispiel: vor Wut alle Häuser zur Seite schieben, vor Wut einen Knoten in jeden Baum machen.
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