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Therapieschatzkiste

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Ich LIEBE Kartensets für die psychotherapeutische Arbeit! Das Schöne an Kartensets ist, dass ein spielerischer Austausch entsteht, bei dem es manchen Kindern erstaunlicherweise viel leichter fällt über ihre Gefühle zu sprechen.


Vorteile:

  • Störungsübergreifend einsetzbar

  • Schafft eine spielerische Atmosphäre


Zu den absoluten Basics gehört für mich die Stärken-Schatzkiste vom Beltz Verlag.

Die Fragen und Impulskarten lenken den Blick auf die Ressourcen. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie belastete Kinder hier plötzlich aufblühen und mit strahlenden Augen ihre Chance nutzen, hier von ihrer starken Seite erzählen zu dürfen.


Besonders geeignet, um:

  • Das Selbstbewusstsein von Kindern zu stärken

  • Den Blick umzulenken: Weg von den Problemen und hin zu dem Gelingenden

  • Interesse am Kind mit all seinen Schwächen und Stärken zu signalisieren

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Toll an den Karten sind die ungewöhnlichen Fragen, bei denen viele Kinder erstmal lachen und dann ins Nachdenken kommen. Auch die Antworten sind manchmal sehr interessant. Meine persönliche Lieblingsfrage: Wenn du ein Superheld wärst, was wäre deine Superkraft?


Besonders geeignet:


  • Für einen spielerischen + lustigen Einstieg

  • Zur Auflockerung und zum Durchatmen zwischendurch

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Dieses Kartenset besteht aus einer bunten Mischung von Ressourcenübungen. Dieses Kartenset lässt sich sehr flexibel einsetzen. Oftmals nehme ich beispielsweise nur eine Karte mit in die Stunde und bespreche diese Ressourcenübung ausführlich. Eine Möglichkeit ist aber auch, gemeinsam verschiedene Übungen anzuschauen und zu überlegen, welche Übungen zu dem Kind oder dem Jugendlichen passen könnten.


Besonders geeignet, um:

  • Herauszufinden, welche Ressourcenübung für das Kind oder den Jugendlichen hilfreich sein kann

  • Eine Ressourcenübung spielerisch als Intervention einzuführen

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Selbstfürsorge ist ein wesentlicher Wirkfaktor in der psychotherapeutischen Arbeit. Das „Ich bin gut zu mir!“-Kartenset ist ganz neu im Beltz-Verlag erschienen und gibt einen guten Überblick über Selbstfürsorge-Strategien, die leicht auf den Alltag übertragen werden können. Tolle Idee!

Ich bin gut zu mir - Selbstfürsorge Schatzkiste

Besonders geeignet, um:

  • Selbstfürsorge-Strategien spielerisch kennenzulernen

  • Über das Thema Selbstfürsorge in Austausch zu kommen + spielerische Psychoedukation

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Nicht fehlen auf der Liste dürfen natürlich die Bildkarten Gefühle! Die ansprechenden Illustrationen helfen immer wieder dabei, Kinder auf einer ganz anderen Ebene zu erreichen. Es ist viel leichter, auf eine der Karten zu zeigen als die Gefühle in Worte zu verpacken. Daher ist dieses Kartenset für mich ein absolutes Must-Have für die therapeutische Arbeit mit Kindern im Vorschul- und Grundschulalter!


Besonders geeignet für:

  • Den Austausch über die Gefühlswelt jüngerer Kinder

  • Kinder, denen die Verbalisierung noch schwer fällt

  • Kinder, die wenig Zugang zu ihren Gefühlen haben

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Aktualisiert: 29. Nov. 2020

Interview mit Milena, 16 Jahre alt, selektiv mutistisch

Milena ist 16 Jahre und hat selektiven Mutismus. Im Interview erzählt sie davon, wie sich das anfühlt, wie der selektive Mutismus ihren Alltag beeinflusst und was für Menschen mit selektivem Mutismus hilfreich sein kann.


Wie würdest du deinen selektiven Mutismus beschreiben? Wie fühlt es sich für dich an, selektiv mutistisch zu sein?


Es ist eine Blockade, die so ziemlich Alles verhindert, was man gerne hätte und was für Andere völlig normal ist. Sei es ein bester Freund/ eine beste Freundin, etwas mit anderen Personen zu unternehmen oder auch nur Jemanden etwas zu fragen.

Ich bin nicht ich selbst, wenn ich mit Personen zusammen bin, mit denen ich nicht spreche.

Das macht sehr unglücklich.


Was sind die wichtigsten Infos für Eltern, um das Verhalten und die Bedürfnisse ihrer selektiv mutistischen Kinder zu verstehen?

  • Die Kinder sind nicht freiwillig stumm!

  • Bestätigung ist für die Kinder sehr wichtig.

  • Selektiv mutistische Kinder brauchen etwas Hilfestellung, um in Kontakt mit anderen Kindern zu kommen.

  • Sprüche wie „Ich beiße nicht“ sollten vermieden werden.

  • Es sollte kein Druck aufgebaut werden!

  • Den Kindern sollte Verständnis entgegengebracht werden.

Welche Unterstützungsmöglichkeiten (Förderungen/ Therapien) kannst du für Kinder mit selektivem Mutismus besonders empfehlen? Warum?


Es ist wichtig, dass die Logopäden/Therapeuten bereits Erfahrungen mit selektiv mutistischen Kindern gemacht haben. Ich kann das KoMut-Konzept empfehlen. Die Symut-Therapie erfolgt aus meiner Sicht mit zu viel Druck. Psychologen sind mir eher zu forsch begegnet und hatten wenig Fachwissen zum selektiven Mutismus.


Was hat dir geholfen oder hilft dir heute noch, um zu sprechen und entspannt zu sein?


Die Logopädie hat mir sehr geholfen. Außerdem nehme ich Medikamente (Fluoexetin). Wichtig ist für mich auch, mein steigendes Selbstwertgefühl durch Verständnis und Selbstakzeptanz.


Was können Eltern im Alltag tun, um ihr selektiv mutistisches Kind möglichst passend zu begleiten?


Eltern sollten ihrem Kind nicht Alles abnehmen. Dennoch braucht das Kind manchmal Unterstützung, beispielsweise beim Einkaufen. Es ist sehr wichtig, dass Eltern ihre Kinder immer wieder bestärken und ihnen ihre Liebe zeigen. Gleichzeitig sollten Eltern immer versuchen, ihr Kind möglichst in die Selbstständigkeit zu bringen.


Was können Erzieher*innen im Kiga oder Lehrer*innen in der Schule tun, um Kinder mit selektivem Mutismus möglichst passend zu begleiten?


Hier steht im für mich im Vordergrund, dass Erzieher*innen und Lehrer*innen niemals Druck aufbauen sollten. Stattdessen sollten sie positive Entwicklungen (wie gesprochene Wörter) wertschätzen und hier die entsprechende Bestätigung geben. Außerdem ist wichtig, dass das Zusammenarbeiten und das gemeinsame Spiel mit anderen Kindern gefördert wird.


Welchen Herausforderungen begegnest du aufgrund des selektiven Mutismus im Alltag? Wie gehst du damit um?


Jedes Wort zu Jemandem, der nicht aus meiner Familie oder meinem Freundeskreis stammt, ist eine Herausforderung für mich. In der Schule fallen mir vor allem Gruppenarbeiten, Referate, das Melden und mündliche Prüfungen schwer. Auch das Einkaufen ist schwierig. Beim Reiten spreche ich auch noch nicht mit Allen.


Selektiv mutistische Kinder fordern (zum Sprechen) oder Schützen (vor dem Sprechen)? Wie findet man die richtige Balance?


Es muss tatsächlich ein gutes Gleichgewicht entstehen. Kein Zwang, aber dennoch ein in-die-Richtung-schieben. Das Kind muss lernen, selbst sprechen zu wollen.


Hast du eine Idee, warum du selektiv mutistisch bist? Ist es dir wichtig, dies zu wissen?


Es muss keinen konkreten Auslöser geben. Bei mir ist es erblich veranlagt und bereits im Kindesalter festgestellt worden.


Kennst du gute Fachliteratur/ Dokumentationen/Blogs oder hilfreiche Kinderbücher zu dem Thema?


· Mutismus.de

· Der Roman „Vielleicht passiert ein Wunder“ von Sara Barnard handelt von einem selektiv mutistischen Mädchen. (Den Link zum Roman gibt es hier.)


Gibt es eine Botschaft an andere Betroffene/ Eltern oder Fachkräfte, die dir am Herzen liegt?


Du kannst Alles schaffen – du musst es nur wollen. Erfolg ist keine Tür, sondern eine Treppe. Es dauert, viele Jahre meistens, doch es lohnt sich!

Gib niemals auf, denn du bist perfekt, so, wie du bist!


Herzlichen Dank, liebe Milena, für deine Offenheit und den Mut über dich und deinen selektiven Mutismus zu erzählen! Ich wünsche dir Alles Gute für deine Zukunft!


Mehr Informationen zum selektiven Mutismus findet ihr hier.

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